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Neujahrsgrüße des Präsidenten für 2014

Liebe Kolleginnen,
Liebe Kollegen,
 

die Weihnachtszeit mit ihren schönen Seiten und der Anmutung von Erholung ist gerade vorbei, da warten auf die Eine oder den Anderen noch jährlich-periodische Aufgaben, wie Akkreditierungsberichte, Forschungsberichte oder auch nur die halbjährliche Betäubungsmittelmeldung. Auf der Schwelle zum Neuen Jahr 2014 möchte ich auch noch einmal kurz auf das Jahr 2013 aus Sicht der GTFCh zurückblicken.


Unsere Mitgliederzahl ist auch in diesem Jahr wieder angestiegen. Sie beträgt aktuell 616. Diese erfolgreiche Entwicklung zeigt, dass die GTFCh als wissenschaftliche Fachgesellschaft zunehmend alle im forensischen und toxikologischen Bereich Tätigen erfasst und deren Interessen repräsentiert. Eines der wichtigsten Anliegen, neben Fort- und Weiterbildung und der Förderung von Wissenschaft auf hohem Niveau, ist die Unterstützung der Kommunikation und des Erfahrungsaustauschs zwischen den Mitgliedern. Im letzten Jahr wurde dies realisiert durch die Ausrichtung des Mosbacher Symposiums, den vom Institut für Rechtsmedizin in Dresden organisierten Workshop und durch die mittlerweile fest institutionalisierte Fachfortbildung für Technische Assistentinnen und Assistenten, die diesmal vom Institut für Rechtsmedizin, Frankfurt/Main ausgerichtet wurde.

Die überwiegend im deutschsprachigen Raum beheimatete GTFCh wird aber auch international wahrgenommen und gewürdigt. Dies zeigte sich im letzten Jahr beispielsweise in der prominenten Herausstellung unserer Unterstützung des 50-jährigen TIAFT Jubiläums, u. a. auf der „Speakers-Medaille“. Auch wurden wieder einige der bei der TIAFT-Tagung in Madeira verliehenen Preise an Mitglieder der GTFCh vergeben: der TIAFT Midlife Achievement Award an Volker Auwärter, der Best Oral Presentation Award an Milena M. Madry (AK Krämer, Zürich), der Best Poster Presentation Award an Ariane Wohlfarth (AK Huestis, Baltimore); auf dem Weltkongress der International Association of Therapeutic Drug Monitoring and Clinical Toxicology (IATDMCT) in Salt Lake City wurde der Best Oral Presentation Award an Jessica Welter (AK Maurer, Homburg/Saar) vergeben.

Allerdings werfen die föderalen Zwänge zur Ökonomisierung und Sparsamkeit auch Schatten auf unser Berufsumfeld. Ein Themenkomplex, der beim Treffen von Kolleginnen und Kollegen immer wieder angesprochen wird und für Aufregung sorgt, ist der wachsende Wettbewerb, z.B. im Rahmen von Ausschreibungen. Bei den eigentlich in den Bereich hoheitlicher Tätigkeiten für die Rechtspflege einzuordnenden Aufgaben treffen die althergebrachten Strukturen der universitären, rechtsmedizinischen Institute auf privatwirtschaftlich arbeitende Organisationen und Laborverbünde. Während bei letzteren die Kosten-Nutzeneffizienz systemimmanent ist, kommen nun auch die universitär und klinisch getragenen Institute unter den Druck, zumindest kostenneutral zu arbeiten. Dieses wird absehbar zu Nachteilen für die Fort- und Weiterbildung von jungen Kolleginnen und Kollegen und den forensisch-toxikologischen Wissensgewinn durch Forschung führen. Eine der größten Herausforderungen für die GTFCh wird es daher sein, sich auch unter diesen erschwerten Bedingungen erfolgreich für die Qualität der Routineleistungen einzusetzen und den wissenschaftlichen Fortschritt in unserem Fachgebiet voranzutreiben. Sie kann nur gemeistert werden, wenn die Mitglieder aus universitären und privatwirtschaftlichen Einrichtungen sowie der Polizei – und Zolllabore sie gemeinsam angehen.

Auch vor den Kriminalämtern machen Umstrukturierungspläne nicht halt. Bei anhaltend geringer Personalausstattung und steigenden Anforderungen an die Analytik, u. a. durch die Flut an neuen psychoaktiven Substanzen, müssen z. B. die Vorbereitungen für eine Akkreditierung voran getrieben und Akkreditierungen umgesetzt werden.

Erfreulich ist, dass ich fünf Kolleginnen und Kollegen zum erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung zu Trägerinnen und Trägern eines Fachtitels der GTFCh gratulieren kann. Die Urkunden werden auf dem Symposium 2015 in Mosbach überreicht. In diesem Kontext möchte ich gerne alle schon länger aktiv tätigen und in Routine und Wissenschaft erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ermuntern, einen Antrag auf Anerkennung als Fachtitelträger zu stellen.
 

Am Ende dieses Jahres möchte ich mich noch besonders bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die ausnahmslos in ehrenamtlicher und unentgeltlicher Tätigkeit neben dem beruflichen Alltag zur Entwicklung unserer Gesellschaft beigetragen haben. Das sind die Mitglieder des alten und des neuen Vorstandes, die Mitglieder der verschiedenen Arbeitskreise, die Organisatoren von Fortbildungsveranstaltungen, und nicht zuletzt alle diejenigen, die durch ihre Forschungen und Beiträge auf wissenschaftlichen Veranstaltungen unser Fach vertreten.
 

Mit den besten Wünschen für ein gutes und erfolgreiches neues Jahr verbleibe ich

Ihr
Stefan Tönnes
(Präsident der GTFCh)